Als man zu Beginn des zweiten Viertels 12 Punkte in Serie vorlegte, schien die Moral des Gegners erstmal gebrochen. Hinzu kam, dass der gegnerische Trainer den ein oder anderen nicht ganz nachvollziehbaren Wechsel vornahm und uns so in die Karten spielte. Allerdings zeigten wir dann zwei unserer Schwächen, nämlich die mangelnde Konstanz und die Fähigkeit, den Ball zu beruhigen. So konnte Krefeld den beruhigend geglaubten Vorsprung durch das ein oder andere Geschenk bis zur Pause nochmals reduzieren. Unnötigerweise fanden die stärksten Krefelder Spieler so auch wieder zu ihrem Spiel und nun kam ja das, von allen Lintforter U12 Fans gefürchtete, dritte Viertel!
Von Beginn der zweiten HZ an war es nun wieder ein offenes Spiel. Zwar kam Krefeld deutlich stärker aus der Pause, allerdings hatten die BGL Kids jetzt auch mal das nötige Quäntchen Glück, dass ein wilder Wurf erfolgreich war, oder dass ein potentieller Fehlpass doch noch irgendwie sein Ziel fand. Selina spielte heute grandios und war vom Gegner nie in den Griff zu bekommen. Sie hatte ihre Hände überall, holte einen Rebound nach dem anderen und wurde anschliessend auch von den Krefelder Fans mit großem Lob und Respekt bedacht. Nach einem Viertel auf Augenhöhe und ohne den befürchteten Einbruch ging man mit einem 9 Punkte Vorsprung in den entscheidenden Spielabschnitt.
Über die erste Hälfte des vierten Viertels gab es mal gar nichts zu meckern. Zwar war die eine oder andere Unkonzentriertheit dabei und es war deutlich zu spüren, dass dem Einen oder Anderen gehörig die Knie schlotterten. Allerdings konnten wir die Führung bis zur dritten Minute trotzdem auf 17!! Punkte ausbauen. Wer aber jetzt denkt, dass das Ding hierdurch war, musste sich zum Leidwesen der Lintforter Anhängerschar eines Besseren belehren lassen. Bayer wollte sich hier in eigener Halle nicht so vorführen lassen und warf nochmal alles nach vorne. Der Aufbauspieler schloss jeden gegnerischen Angriff innerhalb weniger Sekunden ab und konnte oft nur mit Fouls gestoppt werden. Unglücklicherweise war die anfängliche Unsicherheit beim Freiwurf in der Crunchtime verschwunden. Zu allem Überfluss fielen als Folge auch noch Henrik und Jan mit ihrem jeweils fünften Foul aus. Die Uhr schien sich nur extrem langsam zu bewegen.
Das Spiel stand auf Messers Schneide und bis zum Ende musste gezittert werden. John und Selina erzielten die letzten Punkte für Lintfort und holten vor der Schlussminute nochmal einen 4 Punkte Vorsprung heraus. Da Krefeld allerdings am Ende dann doch noch die Nerven von der Linie versagten und nur zwei der letzten sechs Würfe verwandeln konnten, reichte es am Ende zu einem dramatischen, glücklichen, aber aufgrund einer ganz starken Mannschaftsleistung wirklich verdienten Lintforter Sieg.