Die Regionalliga-Basketballer der BG Lintfort haben am Samstagabend eine gute Chance verpasst, ihren vierten Saisonerfolg einzufahren. Im Heimspiel gegen den Deutzer TV II unterlag die Mannschaft von Coach Marcel Kower knapp, aber nicht unverdient mit 82:87 (48:49). Damit stehen die Lintforter - die bereits ein Spiel mehr als die Konkurrenz absolviert haben, da die Partie des kommenden Wochenendes gegen die Telekom Baskets Bonn II vorgezogen wurde - derzeit auf dem achten Tabellenplatz.
Am Samstagabend waren es wieder einmal fehlende Spannung in den eigenen Aktionen sowie zu viele einfache Ballverluste, die einen durchaus möglichen Erfolg am Ende verhinderten. Zwar kam die BGL gut in die Partie und zwang die Gäste aus Köln beim Stand von 17:10 zur ersten Auszeit. Doch genau diese Unterbrechung führte dann auch zum Bruch im Lintforter Spiel.
Die Gäste kamen nun vermehrt zu einfachen Abschlüssen, die Aktionen der BGL wurden hektischer und unüberlegter. Entsprechend zog Deutz zunächst davon. Zur Mitte des zweiten Viertels stimmte dann aber wieder die defensive Intensität beim Team von Marcel Kower. Eigene Ballgewinne und schnelles Umschaltverhalten sorgten dafür, dass sich der Kölner Vorsprung immer weiter verringerte. So gelang des der BGL, noch vor der Halbzeitpause sogar noch einmal in Führung zu gehen. Doch mit einem Buzzer Beater von der Mittellinie schnappten sich die Gäste dann doch noch ihrerseits wieder einen knappen Vorsprung, mit dem sie in die Kabine gingen. Eine Szene, die irgendwie sinnbildlich für die erste Lintforter Halbzeit stand.
Denn auch nach dem Seitenwechsel zeichnete sich ein ähnliches Bild ab. Bei Ballbesitz herrschte zu oft zu wenig Bewegung im BGL-Spiel, zu oft wurde der Weg zum Erfolg über Einzelaktionen versucht, in denen man sich nun vermehrt erfolglos aufrieb. Stimmte dann einmal die Ballbewegung, fanden zu viele offene Würfe aber ihr Ziel nicht. Die Kölner hingegen konnten nun ihre geballte Erfahrung nutzen und sich viele einfache Abschlüsse erspielen. Entsprechend schnell wuchs der Rückstand der Hausherren wieder an und pendelte sich im zweistelligen Bereich ein.
Zur Mitte des Schlussabschnitts schien die Begegnung schon entschieden. Die Gäste mussten weiterhin nicht viel mehr machen, als notwendig war, um die Führung konstant zu halten. Und die BGL leistete sich nach wie vor zu viele einfache Ballverluste. Erst in den Schlussminuten dann die Trendwende. Plötzlich drehten die Hausherren noch einmal an der Temposchraube, trafen nun auch schwierige Distanzwürfe und konnten sich durch eine gute defensive Phase auch das Selbstvertrauen wieder erspielen. So war rund eine Minute vor Schluss für die BGL beim Stand von 82:84 wieder alles möglich. Doch die Kölner blieben abgezockt, behielten an der Freiwurflinie die Nerven. Auf der Gegenseite stimmten bei zwei BGL-Angriffen die Absprachen nicht hundertprozentig, wodurch entsprechend auch kein Korb mehr erzielt werden konnte. So ließen sich die Deutzer den Sieg am Ende nicht mehr nehmen.
„Es waren heute drei, vier entscheidende Situationen, in denen wir entweder schlecht verteidigt oder falsche Entscheidungen getroffen haben, die uns letztlich den Sieg gekostet haben. Der Buzzer Beater vor der Halbzeit, verlegte Eins-gegen-Null-Situationen, ein ausgebliebener Foulpfiff und noch so ein paar Kleinigkeiten. Das zieht einen dann immer wieder runter, auch wenn die Körpersprache heute sowieso nicht so war, wie ich es mir eigentlich vorstelle. Da war deutlich mehr drin“, sagte ein frustrierter Marcel Kower nach dem Ende der Partie. "Immerhin haben wir kommende Woche spielfrei und können uns nun in aller Ruhe auf das wichtige Heimspiel in zwei Wochen gegen Wuppertal vorbereiten."
Punkte: Mellmann 25, Sengutta 21, Durdel 12, Peltz 7, Coumbassa 6, Malesevic 5, Achtermeier 4, Schiffer 2
